Früherkennung kann Leben retten

Rund 25.000 Frauen beim Mammographie-Screening Niederbayern 2021 – Herausforderung durch Corona

Zwölf Standorte – knapp 25.000 Frauen: 2021 hat das Mammographie-Screening Niederbayern wieder Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen mit kurzen Wegen ermöglicht. Von Bogen über Dingolfing, Ergolding, Grafenau, Hutthurm und Landau bis nach Pfarrkirchen, Pocking, Rottenburg, Vilshofen und Waldkirchen machte das Mammo-Mobil im vergangenen Jahr Station. „Trotz der Corona-Pandemie nutzten die Frauen fleißig die Screening-Termine“, berichtet Janina Michalczyk. Die Teamleiterin des Mammographie-Screenings Niederbayern betont: „Gesundheitsvorsorge ist und bleibt wichtig – gerade jetzt!“ Das dürfe auch in Ausnahmezeiten nicht vernachlässigt werden.

Früherkennungsprogramme wie das Mammographie-Screening ab dem 50. Lebensjahr tragen dazu bei, dass so viele Brustkrebserkrankungen frühzeitig erkannt werden. Dr. Michael Schwanzer von der Praxis DIE RADIOLOGEN Deggendorf verweist auf Studien. „Die Überlebensrate bei Brustkrebs ist vor allem davon abhängig ist, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wird und wie aggressiv die Krebszellen sind“, erklärt der Programmverantwortliche Arzt, der zusammen mit seiner Kollegin MUDr. Andrea Simkova von RADIO-LOG in Passau für die Umsetzung des Mammographie-Screenings Niederbayern verantwortlich ist. Die Heilungschancen bei Brustkrebs liegen bei etwa 90 Prozent, wenn der Tumor lokal begrenzt ist. Früherkennung trägt dazu bei.

Kurze Wege – modernste Technik

Das Früherkennungsprogramm bietet das ganze Jahr hinweg Termine an den stationären Standorten in Passau, Deggendorf, Landshut und Straubing an. „Mit dem Mammo-Mobil bringen wir die Brustkrebs-Früherkennung zu den Frauen vor Ort“, sagt Janina Michalczyk. Seit 2006 rollt der Trailer mit modernsten Geräten durch Niederbayern – so ist jeder Standort alle zwei Jahre an der Reihe. Alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren aus der Region erhalten dann eine Einladung zum Mammographie-Screening mit einem Terminvorschlag.

Eine besondere Herausforderung auch im Mammo-Mobil bedeutet die Corona-Pandemie. „Wir führen die Untersuchungen unter besonders strengen Hygienevorkehrungen durch“, erklärt Janina Michalczyk und fügt an: „Im Trailer tragen alle Mitarbeiterinnen Schutzmasken.“ Auch für die Frauen ist eine FFP2-Maske verpflichtend. Da der Platz in der rollenden Röntgenstation begrenzt ist, halten sich immer nur die Mitarbeiterinnen und eine Frau, die zur Untersuchung kommt, im Trailer auf. „Ein Wartezimmer haben wir im Mammo-Mobil derzeit nicht. Die Frauen müssen – falls sie früher vor Ort sind – kurz vor dem Trailer warten“, sagt die Teamleiterin. Dafür zeigten die meisten Frauen Verständnis.

Zehn Standorte für 2022

Auch 2022 sind die beiden Mammo-Mobile unterwegs in Niederbayern und machen an zehn Standorten Station. Den Start machen Dingolfing, wo der Trailer bereits seit 20. Dezember 2021 seine Türen geöffnet hat, und Vilsbiburg mit Screening-Terminen ab 24. Januar. Es folgen Viechtach, Osterhofen, Regen, Grafenau sowie Simbach am Inn, Eggenfelden, Hauzenberg und Waldkirchen. Die Frauen erhalten rechtzeitig ihre Einladung. Michael Schwanzer empfiehlt, sich vorab zu informieren – beispielsweise über den Internetauftritt des bundesweiten Programms www.mammo-programm.de. Informationen zum Mammographie-Screening Niederbayern gibt es unter www.mammo-screening.org. Beide Webseiten bieten verständlich aufbereitete Texte, Grafiken und Videosequenzen zu Fragen rund um die Brustkrebs-Früherkennung.

Janina Michalczyk leitet das Team in den beiden Mammo-Mobilen des Mammographie-Screenings Niederbayern.

Foto: Mammographie-Screening Niederbayern, Abdruck frei.