Glossar

Das Glossar soll zur Erklärung von Fachbegriffen dienen, die im Zusammenhang mit Brustkrebs und dem Mammographie-Screening- Programm verwendet werden. Auch allgemeine Begriffe werden im Glossar so erklärt, als würden sie sich auf Brustkrebs und das Mammographie-Screening-Programm beziehen.

B

Befund
Auswertung der diagnostischen Bilder, die als Mitteilung des Radiologen an den Hausarzt oder den Gynäkologen geht
Biopsie
Gewebeprobe, Entnahme von Gewebe aus der Brust zur weiteren Untersuchung, meist um einen Verdacht auf Brustkrebs abzuklären
Brustzentrum / Brustkrebszentrum
Klinik, die auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisiert ist, nach bestandener Prüfung zum „Zertifizierten Brustzentrum“; den hohen Qualitätsstandard sichern Rezertifizierungen im Zweijahresturnus

C

DCIS
„Ductales Carcinoma in situ“: eine Frühform von Brustkrebs, die bei der Mammographie bereits sichtbar wird

D

Diagnose
Feststellung einer Erkrankung, hier von Brustkrebs
Doppelbefundung
Zeitlich und örtlich unabhängig durchgeführte Begutachtung der Mammographieaufnahmen von zwei Fachärztinnen oder Fachärzten

F

falsch-negativer Befund
Mitteilung nach einer Untersuchung, dass kein Verdacht auf Brustkrebs besteht, obwohl bereits ein Tumor vorhanden ist
falsch-positiver Befund
Fehlalarm, Mitteilung, dass ein Verdacht auf Brustkrebs besteht, der sich bei einer Abklärungsuntersuchung nicht bestätigt
Fehlalarm
siehe falsch-positiver Befund

G

Gewebeprobe
siehe Biopsie
Graue Mammographie
Röntgenuntersuchung der Brust bei Frauen ohne Brustkrebsverdacht außerhalb des Mammographie-Screening-Programms – es findet dabei keine Qualitätssicherung und keine statistische Absicherung statt

I

Intervallkarzinom
Brustkrebs, der in den zwei Jahren zwischen den Mammographie-Untersuchungen diagnostiziert wird

K

Kalkablagerung
Mikrokalk in den Milchgängen der Brust, der in der Mammographie besonders gut gesehen wird, typisches Anzeichen für DCIS (siehe DCIS)
Krebsvorstufe
Gewebeveränderung, die sich zu einem Tumor entwickeln kann
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Organisiert und koordiniert das Mammographie-Screening-Programm und ist mitverantwortlich für die Qualitätssicherung des Programms. Sie wird getragen von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

L

Leitlinie, europäische
Empfehlung europäischer Screening-Experten, welchen Qualitätskriterien das Mammographie-Screening-Programm zu folgen hat

M

Magnetresonanztomographie
bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Geweben im Körperinneren, arbeitet auf Basis eines Magnetfeldes
Mammobil
Fahrbare Mammographie-Einheit für die Untersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung; Qualitätsstandard wie in anderen Screeningeinheiten. Die mobile Einheit wird meist in ländlichen Regionen eingesetzt, um Frauen auch dort kurze Wege zu ermöglichen.
Mammographie
Röntgenaufnahme der Brust zu diagnostischen Zwecken
Mammographie, analoge
Das Röntgenbild der Brust wird auf einem Röntgenfilm abgebildet und ähnlich wie die Filme einer analogen Fotokamera chemisch entwickelt
Mammographie, diagnostische
Röntgenaufnahme der weiblichen Brust, die zur Abklärung bei Verdacht auf Brustkrebs durchgeführt wird
Mammographie, digitale
Das Röntgenbild der Brust wird digital erstellt; die Daten können so elektronisch übermittelt und elektronisch gespeichert werden.
Mammographie-Einheit
Räumlichkeiten, in denen die Frauen zur Brustkrebs-Früherkennung im Rahmen des Screening-Programms eingeladen werden
Menopause
Das Ausbleiben der Menstruation im Leben der Frau und die damit verbundene Beendigung der Fruchtbarkeit. Die Phase der hormonellen Umstellung in den Jahren davor und danach wird als Klimakterium bezeichnet
Metastase
Tochtergeschwulst, Tumorzellen, die sich vom Haupttumor in der Brust gelöst und an einer anderen Stelle im Körper eingenistet haben und dort weiterwachsen

P

Programmverantwortlicher Arzt
Ärztlicher Leiter/Leiterin einer Region, in der das Mammographie-Screening durchgeführt wird. Aufgaben: Organisation und Qualitätssicherung der Abläufe, Begutachtung der Screening-Aufnahmen und Evaluation

R

Referenzzentrum
Überregionale Zentren der Kooperationsgemeinschaft Mammographie; diese bilden die Brücke zwischen den Screening-Regionen und der Bundesebene. Aufgaben: Qualitätssicherung des Screening-Programms und Weiterbildung der Ärztinnen, Ärzte und Assistentinnen im Programm
Radiologische Fachkraft
Speziell geschulte Fachkraft, die die Mammographieaufnahmen macht
Röntgenstrahlen
Kurzwellige elektromagnetische Strahlen, die unterschiedliche Gewebe verschieden gut durchdringen; Geräte, die zum Screening zugelassen sind, arbeiten mit besonders niedriger Strahlendosis

S

Screening
eine Reihenuntersuchung aller Menschen einer Altersgruppe mit dem Ziel eine bestimmte Erkrankung frühzeitig zu erkennen – beispielsweise Brustkrebs
Screening-Einheit
94 Regionen, die das Mammographie-Screening-Programm in ihrem Verantwortungsbereich zur Früherkennung von Brustkrebs durchführen. Geleitet wird das Team vom Programmverantwortlichen Arzt beziehungsweise der Programmverantwortlichen Ärztin
Screening-Mammographie
Röntgenaufnahme der weiblichen Brust im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms zur Früherkennung von Brustkrebs; diese sind qualitätsgesichert und werden nach dem Vier-Augen-Prinzip begutachtet
Selbstabtasten
Abtasten der Brust auf Veränderungen wie Knoten oder Dellen, die auf einen Tumor hindeuten könnten
Stanzbiopsie
Gewebeentnahme aus der Brust mit einer Nadel; ambulantes Verfahren
Strahlenbelastung
Die Menge an Röntgenstrahlen, die bei der Mammographie auf das Brustgewebe einwirkt. Bei Geräten, die zum Screening zugelassen sind, ist diese besonders niedrig.

T

Tochtergeschwulst
siehe Metastase
Tumor
Krebsgeschwulst, Ansammlung von Körperzellen, deren Wachstumsregulierung versagt hat

U

Überdiagnose
Diagnose von Brustkrebs, der ohne gezielte Suche niemals auffällig geworden wäre
Übertherapie
Medizinische Behandlungen, die für die Linderung oder Heilung einer Erkrankung keinen Zusatznutzen bringen
Ultraschall
Schallwellen, mit denen Veränderungen im Brustgewebe dargestellt werden können. Ultraschallwellen werden vom menschlichen Ohr nicht erfasst.

Z

Zentrale Stelle
Versendet die Einladungsbriefe mit Terminvorschlägen zur Screening-Mammographie an die Frauen und koordiniert Terminänderungen