99 Prozent wollen wiederkommen

HAUZENBERG. Halbzeit beim Mammo-Mobil in Hauzenberg: Rund 900 Frauen waren schon bei der Brustkrebs-Früherkennung. Das Mammo-Mobil bleibt noch bis 12. Oktober.

Pressemitteilung 12. September 2018

HAUZENBERG. Seit gut vier Wochen steht in Hauzenberg vor der Tennishalle die mobile Einheit des Mammographie-Screening Niederbayern. In dem Trailer hat unter anderem Janina Michalczyk ihren Arbeitsplatz. Sie stammt aus der Region und arbeitet seit 2009 in den beiden mobilen Einheiten, die durch Niederbayern touren. Seit einem Jahr leitet sie das Team, das dort für die Frauen da ist.

Frau Michalczyk, was bedeutet Mammographie-Screening eigentlich?

Janina Michalczyk: Die Mammographie ist eine Röntgenaufnahme der Brust, Screening ist ein anderer Begriff für Reihenuntersuchung. Und genau das machen meine Kolleginnen und ich hier. Wir arbeiten gerne im Mammo-Mobil, denn die Früherkennung von Krebs ist eine sinnvolle Sache. Das Screening-Angebot gibt es seit 2005 für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren; in dieser Altersgruppe tritt die Hälfte aller Brustkrebserkrankungen auf.

Gibt es Fragen, die Ihnen Frauen besonders häufig stellen?

Janina Michalczyk: Oft geht es um Organisatorisches oder um Details der Untersuchung. Das lässt sich in der Regel schnell und einfach aus der Situation heraus beantworten. Manchmal haben Frauen aber auch Fragen zum Nutzen der Früherkennung. Hier nehmen wir uns gerne Zeit für ein Gespräch, denn es kursieren immer wieder veraltete Informationen dazu, die die Frauen verunsichern. Fakt ist: die Weltgesundheitsorganisation hat den Nutzen der Brustkrebsfrüherkennung bestätigt.

Wie viel Zeit nimmt ein Besuch im Mammo-Mobil in Anspruch?

Janina Michalczyk: Wartezeiten gibt es in der Regel kaum, denn viele Frauen kommen zu dem Termin, der ihnen in der Einladung vorgeschlagen wurde. Es ist aber auch möglich, telefonisch individuelle Termine zu vereinbaren. Am Empfang nehmen wir zunächst die Daten der Frauen auf. In einem abgeschlossenen Raum der mobilen Praxis mache ich oder eine meiner Kolleginnen dann von jeder Brust zwei Röntgenaufnahmen. Wir schauen sofort, ob die Qualität der Aufnahmen gut ist und schicken diese dann per Datenleitung an zwei Fachärzte. Diese Ärzte haben eine spezielle Ausbildung und beurteilen die Mammographien unabhängig voneinander. Der Besuch bei uns dauert mit Umkleiden und den Formalien rund 20 Minuten.

Welche Rückmeldungen bekommen Sie von den Frauen?

Janina Michalczyk: Für uns im Mammo-Mobil ist es deutlich spürbar, ob vor Ort die Teilnahme am Screening unterstützt wird. Viele Gynäkologen und Hausärzte erinnern Frauen ab 50 sogar daran, unbedingt zum Screening zu gehen. Bei einer Befragung von Teilnehmerinnen gaben in den vergangenen Jahren 99 Prozent an, wiederkommen zu wollen. Sie schätzen das gute Gefühl, die Sicherheit, die ihnen die Untersuchung gibt. Hier in Hauzenberg haben sich in den vergangenen Wochen bereits rund 900 Frauen untersuchen lassen. Diese Frauen haben den Nutzen einer frühen Erkennung von Brustkrebs oder seinen Vorstufen längst erkannt.

Was würden Sie Frauen raten, die unsicher sind, ob sie zur Untersuchung gehen sollen?

Janina Michalczyk: Sich zu informieren! Mittlerweile bewegen sich die meisten Frauen im Screening-Alter routiniert im Internet. Hier kann ich das Angebot der bundesweiten Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening sehr empfehlen. Unter www.mammo-programm.de erfahren Frauen und ihre Familien Wissenswertes über Früherkennung von Brustkrebs, Behandlungsmethoden und Heilungschancen sowie Erfahrungsberichte und Statistiken. Gerne beantworten aber auch meine Kolleginnen und ich Fragen persönlich. Eine Gelegenheit, meinen Kolleginnen und mir ausführlich Fragen zu stellen gibt es beispielsweise auf der „SENIORita – die Messe für die besten Jahre im Leben“. Sie findet am 23. und 24. Februar 2019 in der Deggendorfer Stadthalle statt. Interessierte Frauen sind herzlich eingeladen, uns am Stand des Mammographie-Screening Niederbayern zu besuchen.

Janina Michalczyk am Mammographie Gert

Janina Michalczyk leitet das Team im Mammo-Mobil, das derzeit in Hauzenberg steht. Dort waren bereits über 900 Frauen aus der Region und haben eine Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs machen lassen.

Individuelle Termine

Frauen sind heute in Beruf und Familie stark eingespannt. Passt der in der Einladung genannte Untersuchungstermin nicht, lässt sich eine Alternative vereinbaren. Das ist möglich über die zentrale Stelle in München unter der Rufnummer 089 5709340200. Das ist die Nummer der zentralen Stelle in Bayern, die alle Termine im Screening koordiniert. Das Service-Telefon ist montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr zur Terminvereinbarung erreichbar. Mittwochs und freitags ist die zentrale Stelle von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr besetzt. Es gilt der Telefon-Tarif für einen Anruf im deutschen Festnetz.

Das Mammo-Mobil steht in der Stadionstraße 2 vor der Tennishalle in Hauzenberg (nicht wie bisher am Sportplatz). Geöffnet ist es jeweils von Montag bis Donnerstag von 7:45 bis 11:45 Uhr und von 12:30 bis 16:45 Uhr. Freitags werden Untersuchungen von 7:45 bis 11:45 Uhr und von 12:30 bis 14:00 Uhr angeboten.